An diesem Tag mussten wir früher aufstehen als die zwei Tage
zuvor, denn Abfahrt des Busses in Richtung Heimat war bereits um 7:00 Uhr. Also
war der Aufsteh-Zeitpunkt 6:00 Uhr. Wie jeden Tag war anziehen und waschen
angesagt und zusätzlich das, was gestern noch nicht eingepackt war, in die
Koffer zu stopfen. Dann verließen wir unsere leeren Zimmer und gingen nach
unten. Extra für unsere Reisegruppe machte die Hotel-Küche für das Frühstück
auf, denn normalerweise würde das Buffet erst ab 7:00 Uhr geöffnet werden.
Zuvor gaben wir noch die Zimmerschlüssel ab und brachten unser Gepäck zum Bus,
um es einzuladen. Und zwar sehr geordnet abhängig von der Haltestelle, wo man
ausstieg. Da wir ja als Letzte in Oberaudorf aussteigen müssten, wurden unsere
Koffer als erstes eingeladen. Dann wandten wir uns dem Frühstück zu. Die
Auswahl war zwar nicht so üppig wie die Tage zuvor an den normalen
Öffnungszeiten (z.B. warme Gerichte wie Würstchen oder Spiegelei fehlten),
dennoch gab es wieder einige Köstlichkeiten. Da die Zeit etwas knapp war,
mussten wir uns mit dem Essen beeilen.
Dann war es soweit, in den Bus einzusteigen. Diesmal war der
Bus voller, denn einige Gäste, die länger gebucht hatten, fuhren mit uns
zusammen heimwärts. Da unsere Familie etwas spät diese Reise gebucht hatte,
wurden wir anhand der Sitzplätze getrennt. Die Eltern hatten ihre Plätze in der
Mitte des Busses und wir Jungen am hintersten Ende.
Schon einige Minuten nach der Abfahrt gab es Komplikationen.
Eine ältere Dame hatte vergessen, den an der Hotel-Rezeption abgegebenen
Reise-Pass wieder entgegenzunehmen. Die Straße an der Küste entlang war eng und
so konnte der Bus nicht wenden. Also mussten wir warten, bis der Bus an einer
Kreuzung ankam und dann umkehren konnte. So verbrauchten wir circa eine viertel
Stunde. Die Heimfahrt begann also von Neuem.
Der Busfahrer musste noch bei einem anderen Hotel
vorbeischauen, um dort die letzten Gäste für die Heimreise aufzunehmen. Ab da
ging es dann den gleichen Weg zurück so wie wir hergekommen sind. Zu diesem
Zeitpunkt waren wir noch ein bisschen müde. Wir fuhren wieder durch Kroatiens
Landschaft und genossen die Aussicht. Als einige Zeit verging, waren wir wieder
an dem Punkt angekommen, wo wir mit der Fähre aufs Festland übersetzen mussten.
Die Fähre war gerade unterwegs auf dem Meer und so mussten wir warten. Hätten
wir nicht noch mal umkehren müssen, um den Ausweis abzuholen, hätten wir es
vielleicht auf eine Fähre früher geschafft.
Nach einer dreiviertel Stunde legte dann aber endlich die
Fähre an und wir gingen an Deck und der Astl-Bus fuhr auf die Ladefläche. Vom
Aussichts-Deck sahen wir viele Fischschwärme im Wasser und sogar zwei Quallen.
Dann starteten die kräftigen Motoren und das Fisch schwenkte in Richtung
Kroatiens Festland. Diese Fähre war etwas größer als die, mit der wir auf die
Insel gekommen waren. Kurz vor der Anlegestelle Brestova stiegen wir wieder in
den Bus ein und warteten darauf, aus der Fähre ausfahren zu dürfen.
Dann ging es den hergekommenen Weg zurück in Richtung Grenze
nach Slowenien. Damit uns nicht langweilig wurde, packten wir zwei unsere
Discmen und Bücher aus. Was unsere zwei Elternteile da vorn machten, wussten
wir nicht. Wahrscheinlich stand schon wieder ein Fläschchen Wein oder Prosecco
auf ihrem Tablett. Naja, sei es ihnen
zum Ausklang der Reise gegönnt.
An den Grenzen in Kroatien und Slowenien wurden wir diesmal
ungehindert und ohne Pass-Kontrolle durchgelassen. Eine etwas andere Situation
erlebten wir an der italienischen Grenze zur EU. Eine etwas fülligere
italienische Kontrolleurin kam zu uns den ersten Stock des Busses hinauf und
bat uns, unsere Ausweise hochzuheben. Das war dann die ganze Ausweis-Kontrolle.
Weil wir bei der Hinfahrt in Italien nichts Gescheites zum Mittagessen bekamen
und befürchteten, dass wir auch heute auf keine akzeptable Raststätte stoßen,
beschlossen wir, in Italien nur eine kurze Pause zu machen und dann in
Österreich das richtige Mittagessen zu uns zu nehmen.
Und tatsächlich, in Österreich fuhren wir einen Rastplatz mit
richtigem Restaurant mit Speisekarte und Bedienung an. Wir hatten aber nicht
genug Zeit, das Essen zu genießen, denn es dauerte sehr lange, bis die Gerichte
endlich zu unserem Tisch kamen. Mama bezahlte schon an der Kasse, während wir
drei noch aßen. Die Zeit wurde dann schließlich so knapp, dass Papa nicht mehr
ganz aufessen konnte. Damit war unsere Familie die letzte, die wieder in den
Bus einstieg.
So kam die Busreise immer mehr zu ihrem Ende. Es wurde noch
eine kleine Kaffee-Pause abgehalten und dann überschritten wir schließlich
wieder die deutsche Grenze. Ungefähr um 19:00 Uhr fuhren wir die Autobahn A8
bei Rosenheim aus. Erste Haltestelle zum Abladen der Passagiere war der
Rosenheimer Bahnhof. Dann ging es weiter Astl-Filiale in Rosenheim und dann in
Richtung Raubling, Brannenburg, Nußdorf, Kiefersfelden und schließlich
Oberaudorf. Das gesamte Abladen dauerte gut eineinhalb Stunden. In Oberaudorf
angekommen verabschiedeten wir uns von unserem Busfahrer Andreas und luden
unser Gepäck in unser dort stehendes Auto um.
Und so blieb es nur noch, ins Auto einzusteigen und die
kurze Strecke nach Thansau zu fahren. Damit war die Reise nach Kroatien auf die
Insel Lošinj zu Ende und wir freuten uns wieder auf unser eigenes Bett mit der
Sicherheit, dass es bei uns keine Skorpione gibt.
Ein Reisebericht von Thorsten Weingart
Fotos von Thorsten Weingart (Weitere Bilder von Kroatiens Insel Lošinj finden Sie in der Foto-Galerie auf der nächsten Seite)